Engagement gegen das Vergessen
Beschaulich am Ortsrand von Drais liegt der kleine Friedhof, der zu einem Besuch einlädt. Ruhig ist es hier, wenn man von einem gedämpften Verkehrsrauschen absieht, das wohl von der L 427 kommt. In der Straße „an der Markthalle” selbst herrscht nur Anliegerverkehr. Normalerweise halten sich nie mehr als drei oder vier Personen gleichzeitig hier auf. Manche kommen einfach nur, um innezuhalten, andere sind mit der Grabpflege beschäftigt, ein tiefer Frieden liegt über der Stätte.
Aber am 7. Juni 2018 sieht man doch etwas nicht Alltägliches. Was machen die Vorstandsvorsitzende des Wirtschaftsbetriebs Mainz, der Ortsvorsteher des Ortsteils Drais, Uniformierte der Reservistenkameradschaft Finthen sowie einige Zuschauer an einem Donnerstag auf dem Friedhof in Drais?
Sie nutzen die Gelegenheit, eine für die Stadt Mainz ungewöhnliche, aus der Routine fallende Handlung abzuschließen, der Reservistenkameradschaft Finthen wurde die Patenschaft für ein Grab eines in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs gefallenen Soldaten auf eben diesem Friedhof übertragen.
Wie kam es eigentlich zu dieser Handlung? Blenden wir einmal zurück:
Auf dem Friedhof in Drais finden wir ein Grab mit einem eisernen Kreuz – ein Soldatengrab. Dieses Grab ist liebevoll gepflegt, ein frischer Blumenstrauß, ein Grablicht, schon etwas ungewöhnlich, sollte die Stadt Mainz....
Mitnichten, es kümmert sich eine engagierte Dame aus der Nachbarschaft um dieses Grab.