Höhlenzeichnungen von Bogenschützen vor über 60.000 Jahren zeugen von einer langen Geschichte. Ursprünglich dienten Pfeil und Bogen als eine der ältesten Jagdwaffen der Menschheit der Versorgung.

Archäologen konnten nachweisen, dass derjenige, der sich auf das Anfertigen der Bögen und der Pfeile verstand, mit einer der angesehensten Personen war. Sicherte doch der Jagderfolg das Überleben des Stammes. Wann der Bogen den Speer ablöste, liegt immer noch im Dunkeln.

Mit der Technik, die Pfeilspitzen mit Quarzsand so glätten, das sie tief in einen Körper eindringen konnte, wurde aus der Jagdwaffe eine der effektivsten Fernwaffen in kriegerischen Auseinandersetzungen. Aber hier gehen die Meinugen auseinander, es könnte genau so sein, dass noch mit dem Speer gejagt wurde, während die Bogenschützen den eigenen Stamm absicherten. In der Antike entwickelte sich die Waffe zu einer taktische Einsatzform, Bogenschützen wurden von Streitwagen aus eingesetzt.

Bei den germanischen Völkern war um die Zeit von Christi Geburt der Bogen ebenfalls als Jagd- und Kriegswaffe bekannt.

Im Mittelalter wird der Bogen dann zwar immer mal wieder erwähnt, so wurde er durch den Kaiser Karl (genannt der Große) sogar vorgeschrieben, es ist jedoch nur ganz selten von seinem Einsatz im Krieg zu lesen. Das grundlegende Problem bei Bogenschützen ist, dass sie sehr viel Training und Erfahrung haben müssen. Man kann sie also nicht schnell ausbilden, sondern muss auf lange Sicht planen, hier war dann die Armbrust effektiver.

Brauchen wir heute in unseren Breiten diese archaischen Waffen noch?

Die einen erinnern sich an ihre Kindheit mit Winnetou, Robin Hood, Bruder Tuck und Little John, für viele andere ist es ein Sport, ein ernstzunehmender Sport und auch ein Freizeitvergnügen - der Umgang mit Pfeil und Bogen.

Im Rahmen ihrer Sommerfeste lädt die Reservistenkameradschaft Finthen traditionell Vereine, Gruppen oder Organisationen aus Finthen zum Mannschaftsturnier im Bogenschießen am Gelände des Reit- und Fahrvereins Finthen ein. Dafür ganz großen Dank an den Reit- und Fahrverein Finthen. Sportlicher Wettkampf verbindet Menschen, die Konkurrenz der Mannschaften richtet sich vornehmlich auf die Trophäe, den Wanderpokal der „Finther Reservisten”.

Die Reservistenkameradschaft Finthen stellt sich jedes Jahr wieder der Herausforderung, den Wettkampf so zu gestalten, dass die Konkurrenzsituation nicht zu einer Verminderung der Mitmenschlichkeit führt. Das ist auch immer gelungen.

Solch ein Turnier ist ein Mannschaftswettbewerb, bei dem es keine Alters- oder Geschlechtsunterschiede gibt, eine Mannschaft besteht immer aus drei Schützen oder Schützinnen ohne Ansehen der Person, des Alters oder gar des Geschlechts. Nicht nur nebenbei, sondern vor allem handelt es sich hier zwar um eine sportliche Herausforderung, aber auch der Spaß, das Wiedersehen und die Gespräche mit alten Bekannten oder neuen Freunden ist ein nicht zu verachtender Aspekt des Tages.

Den Teilnehmern werden Bogen, Pfeile, Finger- und Armschutz zur Verfügung gestellt, zur Seite stehen ihnen erfahrene Schießlehrer der Reservistenkameradschaft. Die Sicherheitsbestimmungen der World Archery Federation sind mit Sicherheit nicht außer Kraft gesetzt.

Der Bogen ist quasi die älteste Schusswaffe der Welt und ohne weiteres geeignet, dem Schützen und seiner Umwelt erheblichen Schaden zuzufügen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Sportgerät muss daher oberste Priorität haben und mit größter Disziplin eingehalten werden! Die Reservistenkameradschaft Finthen steht dafür.

Es ist aber faszinierend, wenn Schützen konzentriert ihren Bogen spannen und ihre Pfeile mit einem leisen Sirren in die 18 Schritt entfernten Zielscheiben fliegen lassen. Wenn der Pfeil dann auch im Gold; dem Zentrum der Scheibe landet, ist der Jubel groß, denn früher wie heute gibt es einen gesunden Ehrgeiz.

Das Bogenturnier der Reservistenkameradschaft Finthen wird als traditionelles Bogenschießen veranstaltet, also ohne „Hilfsmittel” (Visier, Stabilisatoren, Lösehilfe oder ähnliches).

Bogenschießen verbindet Tradition mit sehr viel Spaß und Begeisterung. Der Reiz und die Herausforderung beim Bogenschießen besteht darin, dass beim Zielvorgang nicht zwei Visierpunkte wie Kimme und Korn zur Deckung gebracht werden können, sondern alleine über die Pfeilspitze das Ziel anvisiert werden muss. Konzentration, Gleichmäßigkeit und Wiederholbarkeit der Bewegungen sind Grundlagen des Erfolges. Wenn auch ein Turnier entspannt läuft, ist den einzelnen Mannschaften der Ehrgeiz deutlich anzumerken. Ein Team, eine Gemeinschaft mit gleichem Interesse verfolgt ein gemeinsames Ziel und arbeitet individuell und als gesamte Gruppe daran dieses Ziel zu erreichen, den Platz Eins und den Pokal beim Bogenturnier der Reservistenkameradschaft Finthen.

Das Bogenturnier der Reservistenkameradschaft Finthen lebt die freundschaftlich-faire, ungezwungene Atmosphäre. Dieser lockere Umgang ohne sportliche Verbissenheit, ist eines der Garanten für den Erfolg des Turniers, mit immer steigenden Zahlen der Anmeldungen.

Die Reservistenkameradschaft Finthen überrascht manchmal auch mit dem einen oder anderen Highlight, wie zum Beispiel die die Demonstration von Reiner Nostadt. Er ging eine Entfernung von 60 m an, bei den Bogensportlern trennt sich hier die „Spreu vom Weizen”. Es gab Zuschauer, die konnten die gelbe Mitte kaum noch erkennen und er traf, 54 von 60 Ringe, man verneige sich.

Seit 2018 gibt es auch eine kanadische Mannschaft, genannt die Maple-Crew, die allerdings außer Konkurrenz antreten, denn das Turnier ist ja ein Wettkampf zwischen Finther Vereinen, Gruppen und Organisationen. Das Turnier und die Atmosphäre beeindruckt sie, sodass sie auch 2019 wieder dabei waren, eine (noch) unverbindliche Anmeldung für 2020 ist schon ergangen.

Rundum unterstützt wird das Turnier von den guten Geistern der Reservistenkameradschaft Finthen und dem Förderverein der Reservistenkameradschaft Finthen e.V., die sich um das Wohl der Wettkämpfer kümmern, an alles denken und jeweils ein Rund-Um-Sorglos-Paket schnüren.

Das Wichtigste waren natürlich die Wettkämpfe und so waren die Teilnehmer immer gespannt auf die Ergebnisse

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Die Bestenlisten:
13. Juni 2015

Der 3. Platz ging an die Mannschaft der Meenzer Rhoigeister und zur aller Überraschung lagen nach über 2000 Schuss doch die Mannschaften des Kerbevereins und des Radfahrvereins von 1905 gleichauf. Selbst das Stechen, jeweils 1 Pfeil auf die Scheibe 20 Schritt entfernt, benötigte zwei Runden.

Der Pokal ging an den Kerbeverein, der Radfahrerverein belegte somit den zweiten Platz.

Bester Einzelschütze wurde Marc Köhler vom Kerbeverein.

18. Juni 2016

Der Letztjahressieger, der Finther Kerbeverein erreichte den 3. Platz, überboten von den den Neulingen dem Förderverein Sankt Martin.

Sieger wurde dieses Jahr die 1. Mannschaft des Finther Radfahrvereins von 1905, die den Wanderpokal vom Kerbeverein überreicht bekam.Als bester Einzelschütze ging Michael Knaus vom Förderverein Sankt Martin vom Platz.

17. Juni 2017

Es war um jeden Ring gekämpft worden und der Ausgang war knapp wie lange nicht mehr. So kam die CDU Mainz Finthen als Turnierneulinge auf den 3. Platz, knapp hinter dem Vorjahressieger, dem Finther Radfahrerverein von 1905. Als Sieger konnte die 3. Mannschaft der Finther Reservisten den Pokal für ein Jahr mitnehmen und den Wanderpokal des besten Einzelschützen verdiente sich Christoph Lickhardt.

16. Juni 2018

Es war die Rekordzahl von 15 Mannschaften zum Turnier angetreten. Es wurde wie immer um jeden Ring gekämpft und diesmal siegte der „Kerbeverein” vor den „Radfahrern von 1905”.

Es konnte auch dieses Jahr wieder Turnierneulinge überzeugen, „Die Freien Demokraten Finthen” sicherten sich den dritten Platz.

Bester Einzelschütze wurde Christian Weil.

15. Juni 2019

Es wurde ein fantastischer Tag, vor allem weil das Wetter mal so richtig ... Petrus muss etwas für Bogenscützen übrig haben.

Die Bogenwiese war gemäht, die Scheiben aufgestellt und es wurde ein toller Wettkampf, bis zuletzt spannend, mit herausragenden Ergebnissen.

Es siegte die Mannschaft der Freien Wähler Mainz Finthen mit 145 von 180 Ringen gefolgt von der Zweiten Mannschaft der Freien Demokraten mit 131 von 180 Ringen und auf Platz drei mit der gleichen Ringezahl, nämlich 131 die zweite Mannschaft des Motorsportclubs Mainz Finthen.

Entscheidend für die Platzierung war die höhere Einzelwertung von Volker Hans (Freie Demokraten), der mit 53 Ringen auch den besten Einzelschützen des Turniers stellte.

Die Turniere 2020 und 2021 mussten aus „Corona”len Gründen abgesagt werden.

Schauen Sie auch mal hier rein.

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